UNSERE FACHGEBIETE
GEFLÜGEL
Vom Elterntier bis zum Masthuhn.
Um die vorgelagerte Produktion gemäß unseren Vorstellungen gestalten zu können, leben auf unserem Betrieb neben den Masthühnern auch die Elterntiere, die, wie all unsere Tiere, das Leben ebenfalls unter freiem Himmel genießen können.
Wenig bekannt ist, dass Elterntiere in der konventionellen Mast rationiert gefüttert werden und den größten Teil des Tages hungern müssen. Da das pausenlose Picken zum normalen Fressverhalten von Hühnern gehört, haben wir uns ausdrücklich gegen Futterrationen entschieden. Folglich haben wir unser hofeigenes Futter so angepasst, dass wir unseren Tieren den ganzen Tag über Futter anbieten können. Ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass die Tiere sich nicht gegenseitig anpicken, aber auch nicht verfetten.
In der Hofeigenen Brüterei werden die Eier 18 Tage lang in einem Brutschrank bebrütet und gelangen dann, also drei Tage vor dem errechneten Schlupf, in den Stall. Hier können die Küken stressfrei bei Licht, ausreichend Futter und Wasser schlüpfen. So bleibt den Küken der Transport über viele Stunden in dunklen Kisten erspart, was einen fundamentalen Unterschied zu anderen Betrieben herstellt.


Nach 21 Tagen in der Aufzucht kommen die Hühner schließlich in den Mobilstall auf die Grünflächen. Bei der mobilen Hühnerhaltung leben die Hühner in einer Art Wohnmobil, einem Stall auf Rädern – oder wahlweise auf Kufen. Die Mobilstallhaltung ist eigentlich eine sehr veraltete Form der Tierhaltung, die zwischenzeitlich fast schon in Vergessenheit geraten war.
Ist das Gras abgefressen, wird das Mobil zum nächsten Standort gezogen. So haben die Hühner permanenten Zugang zu frischen, grünen Wiesen. Auf den Weideflächen können die Hühner ausgiebig nach Würmern und Käfern suchen, Kleeblätter und Kräuter aufpicken und in der Einstreu nach Körnern scharren. In dem Mobilstall finden die Tiere Schutz. Das beruhigt sie, denn Hühner sind von Natur aus ständig auf der Hut. Da der Rückzugsort immer mitfährt, können die Wiesen vollständig und gleichmäßig genutzt werden. Rundherum bietet der mobile Hühnerstall beste Bedingungen für gesunde Hühner, leckeres Bio-Fleisch und schnell nachwachsendes, saftiges Gras auf gesunden Böden.
Zusätzlich zum frischen Gras bekommen die Hühner proteinreiches Futter, das zum Teil aus ganzen Körnern besteht. Das Futter stammt überwiegend aus der eigenen Produktion oder aus der nahen Region.
Die frische Luft, die Sonne, viel Bewegung und das frische Bio-Futter stärken die Abwehrkräfte der Tiere und fördern ihre Gesundheit. Da die Auslauffläche nicht so schnell verschmutzt, haben Krankheitserreger kaum eine Chance. Das erleichtert es uns, die Tiere gesund zu halten.
MILCHVIEH
Nachhaltigkeit wird bei uns Groß geschrieben.
Unser Rinderbestand, angefangen vom Kalb über das Jungtier bis hin zur Milchkuh, beziffert sich derzeit auf ca. 160 Tiere, wovon ca. 70 Kühe gemolken werden. Durch die angrenzenden Weideflächen können unsere Tiere im Schnitt rund 230 Weidetage im Jahr genießen. Derzeit werden die Milchkühe bei uns noch herkömmlich morgens und abends im Melkstand gemolken. Dies soll sich jedoch im kommenden Jahr ändern: Mit dem Bau eines neuen Boxenlaufstalls verfolgen wir weiterhin unsere Vision einer artgerechten Tierhaltung. Wir setzen hier auf modernste Technik, kombiniert mit dem Gedanken der ökologischen Wirtschaftsweise. Der Stall bietet den Kühen neben mehr Liege- und Laufflächen, Licht und Luft auch die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Melken durch einen Melkroboter. Die Kälber dürfen in den ersten Wochen bei ihrer Mutter bleiben, was nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für die Bindung zwischen Kuh und Kalb ist. Zudem können die Kühe aufgrund der einmaligen Lage des Stalls frei wählen, ob sie lieber im Stall oder auf der Weide verweilen wollen.
Unsere Kühe liefern den Rohstoff für die Energiegewinnung auf unserem Betrieb und gleichzeitig einen wertvollen organischen Dünger. Rindergülle fördert neben dem Pflanzenwachstum auch das Bodenleben und ist dabei deutlich hochwertiger als chemisch synthetischer Dünger. Durch die Weidehaltung erhalten wir Dauergrünland und liefern damit einen deutlich höheren Beitrag zur CO2-Bindung. Grasland ist nicht für Ackerbau geeignet, kann aber für die Produktion von Tiernahrung verwendet werden.
ACKERBAU
Schönheit vergeht, Hektar besteht.
Wir bewirtschaften 246 ha Acker- und Grünland gemäß den Vorgaben des Bioland-Verbandes. Unser Augenmerk liegt auf einer ausgewogenen und diversen Fruchtfolge, um die Artenvielfalt in, aber auch um unsere Äcker herum für die nächste Generation zu erhalten.
Neben dem Grünland, das unseren Kühen zum Weiden oder zum Schnitt für Futtervorräte dient, bauen wir auf dem Ackerland Roggen, Gerste, Weizen, Triticale, Erbsen, Ackerbohnen, Kleegras, Luzerne, Lupinen und Mais an, die die Grundlagen für unser Tierfutter bilden. Selbst produziertes bzw. regionales Futter verringert nicht nur die Transportkosten; es reduziert auch die Emissionen und macht uns als Erzeuger unabhängig vom Weltmarkt.


Uns ist es wichtig, schonend mit unseren Ressourcen umzugehen. Deshalb möchten wir unsere Böden, aber auch die Luft und das Wasser nicht noch zusätzlich mit Schadstoffen belasten. Die biologische Vielfalt zu schützen und zu fördern ist Teil der Bioland -Richtlinien und unserer Philosophie.
Das Wechselspiel unseres Ackerbaus und unserer Tierhaltung hat positive Auswirkung auf die von uns produzierten Nahrungsmittel. Zwischenfrüchte wie Leguminosen binden Stickstoff aus der Luft im Boden und erhalten so die Bodenfruchtbarkeit; zugleich dienen sie als Tierfutter. Landschaftspflege durch das reine Beweiden von Moor- und Heideflächen sichert den Erhalt von bedrohten Pflanzenarten wie z.B. Orchideen.

BIOGAS
Die Produktion von Strom und Wärme schließt unsere Kreislaufwirtschaft:
Wir betreiben eine 100KWh Gülle-Mist Vergärungsanlage, die aus dem „Abfall“ unserer Tiere, also aus der Rindergülle und dem Hühnertrockenkot, klimaneutralen Strom erzeugt. Die Abwärme der Anlage beheizt unseren stationären Hühnerstall, sowie unser Wohnhaus. Hier verzichten wir also auf den Zukauf von fossilen Brennstoffen. Der vergärte Rest landet als wertvoller Dünger auf unseren Flächen.